Entwicklungsverzögerung im Kindesalter
Werden gewisse motorische Meilensteine im Laufe der Entwicklung Ihres Kindes nicht erreicht, spricht man von Entwicklungsverzögerung oder Entwicklungsretardierung. Diese Entwicklungsverzögerung kann sich in den Folgejahren beispielsweise auf die Grobmotorik, Feinmotorik und Grafomotorik auswirken, sowie sprachlich, mental oder sozial.
Hinter dem Wort Entwicklungsverzögerung verbergen sich eine Vielzahl an Krankheitsbildern, Symptomen oder auch nur Auffälligkeiten.
Kindliche Entwicklung
Innerhalb der ersten 18 Lebensmonate erreicht Ihr Kind idealerweise einige Meilensteine in seiner Entwicklung. Auf die Motorik bezogen sind das z.B. der symmetrische Ellbogenstütz, der Handstütz, der Einzelellbogenstütz, das selbständige Umdrehen in Bauch- und Rückenlage sowie das Robben, Krabbeln und schließlich das selbständige Hochziehen, die Seitwärtsschritte und die ersten Schritte in den Raum.
Diese Meilensteine werden in gewissen Zeiträumen erreicht. Das selbständige Aufsetzen und Sitzen wird beispielsweise erst mit ca. 9 Monaten erwartet, das freie Gehen erst zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat. Beim Beurteilen von Tabellen oder Vergleichen der Kinder untereinander ist zu bedenken, dass 50 % der Kinder diese Meilensteine in den vorgegebenen Zeiträumen erreichen. Die restlichen 50% der Kinder sind schneller (25%) oder langsamer (25%) in ihrer Entwicklung.
Therapie bei Entwicklungsverzögerung
Sollten Sie Bedenken haben, ob Ihr Kind sich altersentsprechend entwickelt, empfehlen wir neben der kinderärztlichen Begutachtung eine ergo- bzw. physiotherapeutische Abklärung.
In einem Telefonat mit uns, können wir herausfinden, welche Behandlungsform für Ihr Kind am besten ist. Je nach Symptomen bieten wir Ihnen Ergotherapie, Physiotherapie oder auch Logopädie an. Angewendete Therapieformen sind dabei Bobath, die Sensorische Integration, Cranio Sacral Therapie u. a.
Tipps an die Eltern
Achtung bei asymmetrischen Bewegungsverhalten Ihres Kindes! Sollte Ihr Kind immer in die gleiche Richtung schauen (v. a. Schiefhals) oder nur eine Hand oder ein Bein bewegen (v. a. Plexusparese oder Hemiplegie), lassen Sie es ärztlich und therapeutisch abklären. Warten Sie nicht ab! Je früher der Therapiebeginn Ihres Kindes, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Literaturempfehlungen:
Emi Pikler: „Laß dir Zeit“
Remo Lago: “Babyjahre” bzw. “Kinderjahre”