Grafomotorikstörung
Auffälligkeiten in der Grafomotorik treten meist in Zusammenhang mit einer Koordinationsstörung bzw. einer sensorischen Integrationsstörung auf, aber auch bei Verletzungen oder Missbildungen.
Die Grafomotorik spielt im Alltag eines jeden Menschen eine wichtige Rolle. Sie baut nicht nur auf den Bereich der Feinmotorik auf, sondern benötigt noch eine Vielzahl an Basisleistungen.
Voraussetzungen für eine gute Grafomotorik sind:
- Körperwahrnehmung und Körperschema,
- Rumpfstabilität,
- Schulter- und Armfunktion,
- Kraft- und Bewegungsdosierung der Hand-und Fingermuskeln,
- Hand-Hand-Koordination,
- Auge-Hand-Koordination,
- Händigkeit,
- Raumwahrnehmung,
- Konzentrationsfähigkeit
Auffälligkeiten im Alltag eines Kindes können wie folgt aussehen:
- Ihr Kind zeichnet und/oder schreibt nicht gerne bis hin zur Verweigerung
- Zeichnungen sind nicht altersentsprechend
- Die Strichführung ist wild und überschießend
- Ihr Kind drückt beim Schreiben zu fest oder zu leicht auf
- Ihr Kind hält den Stift zu fest oder zu leicht
- Nach kurzer Zeit treten beim Zeichnen oder Schreiben Schmerzen in der Hand auf
- Die Schrift ist windschief oder krakelig
- Ihr Kind braucht sehr lange oder schreibt sehr schnell und unleserlich
- Ihr Kind hat Schwierigkeiten mit der Platzeinteilung oder kann nicht auf der Linie schrieben
- etc.
Diagnosen
Mögliche Diagnosen bei Kindern mit grafomotorischen Schwierigkeiten können sein: F82 (umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen) nach ICD10, Störung der Fein-und Grafomotorik, feinmotorische Dyspraxie, Koordinationsstörung etc.
In der Ergotherapie bieten wir zur Behandlung einer Grafomotorikstörung ein Grafomotoriktraining im Einzelsetting an.
Literatur
Sabine Pauli und Andrea Kisch: "Geschickte Hände: feinmotorische Übungen für Kinder in spielerischer Form"
Nicole Piekert et al.: "Graphomotorisches Arbeitsbucht: Für Eltern, Erzieher/innen, Therapeut/innen und Pädagog/innen"