Schiefhals im Säuglingsalter
Bei Ihrem Kind wurde ein Schiefhals (Torticollis) diagnostiziert bzw. Ihnen ist aufgefallen, dass Ihr Kind nur in eine Richtung schaut oder einen schiefen Kopf (Plagiocephalus) hat, dann empfehlen wir möglichst früh mit Physiotherapie zu beginnen. Eine Abklärung in unserer Praxis ist jederzeit möglich.
Woran erkenne ich, dass mein Baby einen Schiefhals hat (=Asymmetrie der Halswirbelsäule)
- Ihr Kind schaut vorwiegend in eine Richtung.
- Es meidet die Kopfdrehung zur anderen Seite.
- Möglicherweise ist dadurch das Stillen auf einer Brustseite erschwert
- Der Kopf ist zu einer Seite geneigt. (Schulter- Ohr- Abstand ist unabhängig von der Lage konstant auf einer Seite verringert).
- Ihr Kind hat einen verformten Kopf (=Plagiocephalus, d.h. Abflachung seitlich am Hinterkopf bzw. eine Stirnseite ist höher)
Wie kommt es zu einem Schiefhals
- Intrauterine Fehllage: Ihr Baby war bereits im Mutterleib in einer asymmetrischen Stellung.
- Geburtstraumatisch: d.h. es kommt bei einer schweren Geburt zur Zerrung der Nackenmuskulatur. Das Baby nimmt somit eine Schonhaltung ein, um die Muskulatur zu entlasten.
- Wirbelfehlbildungen wie z.B. bei Halbwirbel
- Erworbener Schiefhals / Asymmetrie: beispielsweise durch einseitige Lichtquelle oder Spielangebot. Somit schaut Ihr Kind immer nur in eine Richtung. Mit der Zeit flacht sich der Kopf einseitig ab, sodass das Halten in der Mitte und das Drehen in die andere Richtung zunehmend erschwert sind und somit vom Kind gemieden werden.
Physiotherapie bei Schiefhals
- Eltern erlernen die Asymmetrie wahrzunehmen
- Einschulung bezüglich Handling und Lagerung: Was macht die asymmetrische Stellung im Alltag besser, wodurch verschlechtert sie sich?
- Vermeidung von zu frühem Aufrichten (Wippe, Babytrage oder Hochstuhl) und somit Verstärkung der Asymmetrie (Schwerkrafteinwirkung!)
- Dehnen von verkürzter Muskulatur, um die Beweglichkeit wiederherzustellen
- Förderung einer symmetrischen Bewegungsentwicklung.
- Cranio Sacral Therapie, um Spannungen auszugleichen und vorhandene Schädelasymmetrien zu verbessern.
Warten Sie bitte nicht ab, wenn Ihnen eine Asymmetrie auffällt! Je früher der Therapiebeginn Ihres Kindes, desto besser sind die Erfolgsaussichten.