Therapieangebote

Ergotherapie und ADHS

Je nach Alter, Ausprägung und Zielsetzung kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Besonders wichtig im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit  AD(H)S sind wertschätzende Zuwendung, sowie klare Strukturen, Regeln und Konsequenzen. Daher ist es besonders wichtig, dass zusätzlich zur Therapie auch zu Hause die entsprechenden Fertigkeiten gefördert und das Einhalten von gewünschtem Verhalten trainiert wird.

 

Grundprinzipien

Bei ADHS ist das Aktivitätsniveau des Gehirns anders als bei Menschen ohne Aufmerksamkeitsstörung. Bestimmte Teile des Gehirns weisen eine verminderte Aktivität auf, wodurch es den Betroffenen schwer fällt, dauerhaft aufmerksam zu sein oder spontane Impulse zu hemmen. Daher ist die Regulierung des Aktivitätsniveaus ein zentrales Element in der Therapie. Sie erfolgt z.B. über den Einsatz von Muskelkraft in zielgerichteten Aktivitäten.

Da häufig auch eine Störung der Körperwahrnehmung vorliegt, setzt die Therapeutin Spiele ein, welche die entsprechenden Sinnesbereiche anregen und eine verbesserte Verarbeitung dieser Sinnesreize im Gehirn zum Ziel haben.

Es ist ein wichtiger Schritt für das Kind in Richtung Selbstregulation, wenn es lernt, sein Aktivitätsniveau und seinen Impuls selbst zu beeinflussen. Dazu werden in der Therapie verschiedene Aktivitäten ausprobiert und Tipps gegeben. Für die praktische Umsetzung werden klare Regeln vereinbart. Die Therapeutin gibt unmittelbare Rückmeldung über Regelverstöße und Erfolge, kombiniert mit entsprechenden Konsequenzen. Häufig werden dafür Regelleisten sowie Verstärker- und Belohnungssysteme verwendet.

Oft können die Kinder eine Handlung nicht zu Ende führen, weil sie keinen Überblick darüber haben, was wann wie zu tun ist oder Kleinigkeiten übersehen. Deshalb übt die Therapeutin mit den Kindern Tätigkeiten, z.B. kleine Bastelarbeiten, Kekse backen, usw. Schritt für Schritt durchzuführen, damit das Kind einen Handlungsplan entwickeln kann.

Besonders wichtig sind auch regelmäßige Gespräche mit den Eltern, sowie Beratung betreffend Kindergarten/Schulsituation und Freizeitgestaltung.

 

mögliche Diagnosen

  • ICD-10: F90.0 (Hyperaktiv, impulsiv, unaufmerksam)
  • ICD-10: F90.1 (Hyperaktiv, impulsiv, unaufmerksam, Störung des Sozialverhaltens)
  • ICD-10: F98.8 (Vorwiegend unaufmerksamer Typ)